Referat am 11. Juni 1998, von Susanne Lamm und Tobias Elze
 
Gestaltpsychologie

   Biographien von Christian von Ehrenfels und Wolfgang Metzger

 
A. Die Gestaltidee im geschichtlichen Kontext (Tobias)
 

 
B. Die Grazer Schule - Einführung des Gestalt-Begriffes in die Psychologie durch Christian von Ehrenfels (Tobias)  
C. Die Berliner Schule: Wertheimer, Köhler, Koffka, Lewin (Susanne) Max Wertheimers Experimente zum Bewegungssehen 1912: 3 Stadien: Sukzessivstadium

Bewegungsstadium

Simultanstadium

Ergebnis: Phi-Phänomen

Gestaltgesetze:

Gesetz der Prägnanz / der guten Gestalt:

Die wahrgenommene Struktur ist immer so einfach wie möglich.

Gesetz der Ähnlichkeit:

Einzelne Elemente eines Bildes werden bevorzugt als Gruppe wahrgenommen, wenn sie sich ähnlich sind.

Gesetz der Nähe:

Reize oder Bildelemente, die nah beieinander liegen, werden leicht als zusammengehörig wahrgenommen.

Gesetz der guten Fortsetzung: Linien, die einen durchgehenden Linienzug besitzen und möglichst wenig gekrümmt sind, gruppieren sich am besten zu einer sinnvollen Einheit. Gesetz der Geschlossenheit:

Geschlossene Linienzüge vereinigen sich leichter zu einer Gestalt als solche, die keine Fläche umschließen.

Gesetz des gemeinsamen Schicksals: gemeinsame Wahrnehmung von Elementen, die in der gleichen Richtung bewegt werden Gesetz der Erfahrung: Rolle von Vorwissen und Erfahrung bei der Gruppierung von Bildelementen Wolfgang Köhlers Affenversuche auf Teneriffa 1913: 1. Umwege mit "eingeschaltetem Dritten"

2. Werkzeuggebrauch

3. Werkzeugherstellung

 

D. Die Leipziger Schule: Krueger, Sander (Susanne)
    Felix Krueger

    Friedrich Sander

    Hans Volkelt

    Albert Wellek

    è bedeutsamster Unterschied zwischen Berlinern und Leipzigern:

    Betonung von komplexen Entwicklungsqualitäten

    Betonung des Strukturellen und Gefühlshaften im Nacheinander seelischer Abläufe

    Sanders Manuskript zur Aktualgenese:

    3 Phasen: 1. Phase der schlichten Wiedergabe

    2. Phase der Verwirrung è Aha-Effekt

    3. Phase der Sinnfindung oder Sinnerfüllung

     

E. Entwicklung seit dem 2. Weltkrieg (Tobias) Metzgers 7 Schritte:
  1. G = S t + g (Gestalt ist die Summe der Teile plus Ganzeigenschaft (v. Ehrenfels))
  2. G = f ( S t, Veranlagung, Entwicklungsstand, Vorgeschichte, Erwartung, Auffassungsweise) (Wertheimer)
  3. auch Teile haben spezifische Eigenschaften
  4. Dynamische Wechselwirkungen zwischen Teilvorgängen à keine eineindeutige Zuordnung möglich zwischen Reizort und Reizart bzw. Erscheinungsort und Erscheinungsart: Aufgabe der Konstanzannahme (Köhler)
  5. Prägnanztendenz (Tendenz zur guten Gestalt) à Sinnestäuschungen
  6. Ordnung kann nicht nur "mechanisch" hergestellt werden (d. h. materiell), sondern auch "dynamisch": durch das Wechselspiel innerer Kräfte; es sind dieselben Kräfte, durch die sie
  1. hohes Maß dynamischer Selbststeuerung kann für sämtliche Teilgebiete des Psychischen vermutet werden:
à Parallelen zwischen psychischen und physiologischen Vorgängen

 

 

 

Quellen: Thomas Ditzinger: «Illusionen des Sehens»; Salber/Fitzek: «Gestaltpsychologie - Geschichte und Praxis»; Helmut E. Lück: «Geschichte der Psychologie», «Illustrierte Geschichte der Psychologie»; Paul Tholey: «Gestaltpsychologie»

 

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